Kinderland

Max und Moritz-Preis 2014: Bester deutschsprachiger Comic

„Kinderland“ ist die erste lange Comic-Erzählung des Berliner Autors und Zeichners Markus Witzel alias Mawil in den zurückliegenden zehn Jahren. Sie spielt kurz vor dem Fall der Mauer in Ostberlin, Hauptfigur ist der Siebtklässler Mirco. Der hat es anfangs nicht leicht, zum einen wegen seiner schüchternen, eigensinnigen Art, zum anderen, weil er als Messdiener und Kind regimekritischer Eltern eher quer zum System steht. Aber durch ein paar glückliche Zufälle und vor allem dank seiner Tischtennisbegabung emanzipiert sich der strebsame Brillenträger und zeigt auch den halbstarken Rabauken an seiner Schule, wo die Kelle hängt. Die mit dynamischen Bildfolgen, einem perfekten Gespür für Pointen und geschickt angelegten Charakteren erzählte Coming-of-Age-Geschichte entfaltet sich vor dem Hintergrund des Endes der DDR. So wird die Selbstfindung der autobiografisch inspirierten Hauptfigur auch zur Metapher für die Befreiung der Ostdeutschen aus der SED-Vormundschaft. Vor allem aber ist es eine mitreißend erzählte, allgemeingültige und trotz ihres locker wirkenden Funny-Stils in die Tiefe gehende Geschichte darüber, wie verwirrend, aufregend und beglückend es sein kann, als junger Mensch seinen eigenen Weg zu finden.

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Text und Zeichnungen: Mawil

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Reprodukt, Berlin 2014

© Mawil / Reprodukt

ISBN: 978-3943143904

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