Jimmy Corrigan – Der klügste Junge der Welt

Wenn es einen Comic gibt, der sich mühelos an den Höhepunkten der nongrafischen Literaturmoderne messen kann, dann ist es „Jimmy Corrigan“ von Chris Ware. Dieses Buch ist in jeder Hinsicht so komplex konstruiert, dass es selbst den erfahrenen Comic-Leser herausfordert. Es enthält unangekündigte Zeitsprünge, es wechselt wie mit Filmschnitten von der Handlungsebene auf die Ebenen von (Tag-) Traum oder Assoziation. Der Komplexität der Handlungsführung entspricht die Komplexität der grafischen Präsentation. Ware hat eine eigenwillige Aufteilung der Seiten in (meist sehr viele kleine Panels) entwickelt. Er kann einen einzigen Blick in unendliche Blickwinkel zerlegen. Dazu gibt es einen Helden, dessen Einsamkeit beinahe physisch auf den Leser überspringt. Chris Ware hat das Hohe Lied der Depression angestimmt und damit das amerikanische Comic-Publikum verstört und zugleich begeistert. Da das Buch bis ins letzte typografische Detail vom Künstlerwillen entworfen wurde, sind Übertragungen in andere Sprachen große Herausforderungen. Die deutsche Übersetzung von Tina Hohl und Heinrich Anders schmiegt sich jedoch perfekt an Chris Wares Original an.

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Text und Zeichnungen: Chris Ware

Übersetzung: Tina Hohl und Heinrich Anders

Lettering: Michael Hau

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Reprodukt, Berlin 2013

© Chris Ware / Reprodukt

ISBN: 978-3938511121

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