Anyas Geist

„Trau keinem Geist“ könnte das Motto dieses Buches sein, aber bis mindestens zur Mitte des Debüt-Comics von Vera Brosgol, „Anyas Geist“, ist man als Leser sehr wohl geneigt, dem freundlichen Geistermädchen zu trauen, das sich der Teenagerin Anya angeschlossen hat und ihr in der Schule und außerhalb auf die Sprünge hilft. Auf den ersten Blick kommt „Anyas Geist“ wie eine nicht sonderlich auffällige amerikanische Geschichte daher, samt Schülerpartys, High School-Stress und Einwanderer-Herkunft. Dann jedoch kippt, was gut schien, in ein ziemlich unheimliches Böses, und die erzählerische Volte hält den Leser bis zur letzten Seite in Atem. Brosgol kommt aus dem Animationsfilm und arbeitete unter anderem an Skripts von Neil Gaiman. Schwarz-weiß-blau-graue Panels verflüssigen sich in dieser Graphic Novel für nicht ganz kleine Kinder zu einer wunderbar gruseligen Lektüre – die Art von Erzählung, in der auch ein Erwachsener für mindestens eine glückliche Stunde verschwinden kann.

 

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Text und Zeichnungen: Vera Brosgol

Übersetzung: Monja Reichert

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Tokyopop, Hamburg 2014

© 2011 Vera Brosgol

ISBN: 978-3-8420-0777-2

Bewertung
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