Ardalén

„Ardalén“ ist ein Roman, wie ihn nur die grafische Literatur erzählen kann. Denn nahezu magisch verweben sich hier Texte und Bilder. Bilder, die berichten, Atmosphäre erzeugen und Visionen visualisieren. Texte, die Informationen vermitteln, aber auch Charaktere umreißen und die immer wieder an die Grenze der Sprache führen. Denn wenn Sprache Erinnerung artikulieren soll, wird sie zum unsicheren Instrument. Doch mit der Unsicherheit spielt der nordspanische Künstler Miguelanxo Prado in seinem Buch sowieso. So hat er scheinbare Dokumente eingefügt, die tatsächlich Fakes sind. Eine junge Frau sucht in einem Pyrenäendorf nach den Spuren ihres Großvaters. Ein alter Seemann könnte ihn gekannt haben. Aber das weiß er nicht mehr. So wie das Gedächtnis des Seemanns verblasst ist, so wirken Prados Wachskreidezeichnungen wie mit Firnis überzogen. Die ganze Handlung scheint versunken zu sein. Prado fordert die Leser quasi auf, sie vom Meeresgrund zu heben. Dann könnten Wale und Delfine durch Pyrenäentäler schweben.

 

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Text und Zeichnungen: Miguelanxo Prado

Übersetzung: Sybille Schellheimer

Gestaltung: Wolfgang Berger

Lektorat: Marcel Le Comte, Ulrike Marotz

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Egmont Comic Collection, Köln 2013

© Miguelanxo Prado / Represented by Norma Editorial , S. A., Spain

ISBN: 978-3-7704-3695-8

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