Das versteckte Kind
Dounia muss oft an die Zeit zurückdenken, als sie so alt war wie ihre kleine Enkelin Elsa. Damals, als sie zur Schule ging, fing es an. Von einem Tag auf den anderen wurde sie plötzlich von Freunden und Mitschülern gemieden, weil sie nun einen aufgenähten gelben Stern tragen musste. Dann kam der Tag, an dem ihre Eltern abgeholt wurden und ihre Nachbarn mit ihr fliehen mussten, um sie zu schützen. Es war das Ende einer unbeschwerten Kindheit und Dounia musste sich an ein ganz neues Leben gewöhnen, voller Angst und banger Ungewissheit - an das Leben eines versteckten Kindes.
Tolles Buch! Vor ein paar Tage mit feuchten Augen gelesen. Die Macher schaffen es tatsächlich, die Geschichte so zu erzählen, dass zwar kaum etwas gezeigt wird, die Greuel aber auch nicht beschönigt werden, um sie so für (etwas ältere) Kinder verständlich zu machen. Auch das Ende (will nichts veraten) macht es für Kiddies lesbar, ohne den Holocaust zu "verkitschen". Dabei bringen die großen Köpfe der Figuren diese dem Leser sofort nahe. Dounias Kinderaugen verdeutlichen nochmal besonders den Irrsinn und die pure, völlig unbegründete Boshaftigkeit. Und das ist genau der richtige Blick. Gewisse Vorkenntnisse sollten jüngere Leser aber schon haben. 5*