Karl Valentin - Sein ganzes Leben in einem Comic

Valentin passt in keine Schublade, er sprengt jeden Rahmen. „In seiner Art als grotesk-komisches Gesamtkunstwerk bleibt er einzigartig und bis heute unerreicht“, schreibt Sabine Rinberger im Vorwort zu der gezeichneten Biografie, die soeben im Münchner Volk Verlag erschienen ist. Für die Direktorin des Valentin-Karlstadt-Museäums, die das Projekt von Comicaze begleitet hat, könnte der Comic „der ideale, gar kongeniale Weg der Annäherung“ an das Phänomen Karl Valentin sein.

Mit Valentins schönsten Zitaten und manchmal sogar mit Fußnoten, die auf Originaltexte oder biografische Details hinweisen, lassen die 19 Zeichner Komik und Tragik eines Menschen greifbar werden, der im gewaltigen Chaos seines Lebens keine Trennung zwischen privatem Debakel und künstlerischem Erfolg kannte. Die einzelnen Episoden bestechen durch ihre immer wieder andere Herangehensweise und die individuellen zeichnerischen Handschriften der einzelnen Künstler, die den Comic zu einem Kunstwerk zwischen zwei Buchdeckeln machen.

Bereits mit „Anno Domini“, einem Comic zum Münchner Stadtjubiläum, erst recht aber mit ihrem Okotoberfest-Comic „Wiesn-G’schichten“, der 2010 im Volk Verlag erschienen ist, hat sich Comicaze, ein lockerer Verbund von Zeichnern, Illustratoren und Textern einen festen Platz in der deutschen Comic-Szene gesichert.

Der Münchner Turmschreiber und Valentin-Kenner Alfons Schweiggert sorgt mit einem fundierten historischen Abriss zu Valentins Leben dafür, dass sich der Comic auch in die seriöse Valentin-Literatur einreihen darf.

Das Münchner Valentin-Musäum zeigt ab 8. März 2012 in einer Sonderausstellung Ausschnitte und Originalskizzen aus dem Comic.

 

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