Sommer-Insel

Dieser AI-Comic ist das Debüt des AI-Comic Pioniers steve Coulson aus New York. Alle Illustrationen wurden von der künstlichen intelligenz MIDJOURNEY generiert. Im hinteren teil des Comics berichtet Steve von dem Projekt, einem volkstümlichen Horror-Comic in der Tradition von Midsommar und The Wicker Man.

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  • von stephan_probst am 07.01.2023 um 21:59 Uhr

    Sehr, sehr spannend, Steff. God job! Du bringst das Thema gerade sehr nach vorn! Congratulations!

  • von KreuderHorst am 06.01.2023 um 10:17 Uhr

    "es sind keine aufbereiten Fotos im Spiel. Selbst die Fotos hinten, sind Bilder, die von Midjourney generiert wurden. Es wird ja aus Sicht eines Fotografen erzählt." - da habe ich beim quer lesen was mißverstanden wie eine KI "lernt".

    Ich bin auf jeden Fall auf die weitere Entwicklung gespannt. Auch auf Dein Projekt.

  • von steff murschetz am 06.01.2023 um 04:22 Uhr
  • von steff murschetz am 05.01.2023 um 17:44 Uhr

    Hallo Horst,

    es sind keine aufbereiten Fotos im Spiel. Selbst die Fotos hinten, sind Bilder, die von Midjourney generiert wurden. Es wird ja aus Sicht eines Fotografen erzählt. Zu der Zeit gab es auch noch nicht "Image to Image", wobei du Skizzen oder Fotos hochladen könntest. Das ist wirklich alles "Text to Image".

    Coulson ist danach für 3 Bände auf den Stil des Amerikanischen Realismus umgestiegen und arbeitet gerade in einem ziemlich heissen, sehr plastischen mangaartigen Schwarzweiß-Stil. Ich habe für mein aktuelles Projekt cartoonigere Figuren gewählt, die etwas an Pixar und Disney erinnern und das im Look der 50er Jahre Schwarzweiß-Kinofilme. Es ist wirklich alles möglich, was Stile betrifft. Ich habe auch wahnsinnige Windjammer-Sachen gesehen, bei denen du als Fachmann viel zu lachen hättest, denn der Bot kann den Look perfekt nachahmen von Marine-Malerei, versteht allerdings die Technik der Schiffe nicht. Diese Zeit des Unperfekten hat einen eigenen Reiz und wird wohl irgendwann vergehen ;)

  • von KreuderHorst am 05.01.2023 um 13:04 Uhr

    Für mich hat steff sehr viel auf den Punkt gebracht. Eine neue Technik bringt meist strukturelle Verwerfungen mit sich. Sie zieht viele Seiteneinsteiger an, die fehlendes handwerkliches Können durch die neuen Hilfsmittel auszugleichen Versuchen. Aber nach einer Übergangszeit zeigt sich, daß nur der besteht, der die neuen Mittel auch gekonnt einsetzt. Ich bin vor 30 Jahren auf den DTP-Zug aufgesprungen und habe nur eine Weile überlebt, weil ich gelernt habe. Auch die handwerkliche Druckvorstufe hat sich an die neue tecnik angepaßt. Und für das Comic-Machen mit KI wird es dadurch bestätigt, was steff über die Arbeit von Couson sagt. Er und Midjourney und deren Entwickler arbeiten weiter.

    Die Bilder in "Sommerinsel" waren fast perfekt, aber als aufbereitete Fotos irgendwie tot. Es klingt als sind die Pioniere erfolgreich dabei, das erfolgreich weiter zu entwickeln. Und ich denke, daß früher oder später auch "gelernte" Zeichner erfolgreich mit KI (zusammen)arbeiten werden. KI ist auf eine gewisse Eigenständigkeit ausgelegt, aber letztlich bleibt sie Technik - und die hängt immer von dem ab, der sie einsetzt.

    Und im Rückblick auf fast 40 Computer in Repro und Grafik kann ich feststellen: Obwohl (in Deutschland) Michael Götze den ersten Comic mehr oder weniger komplett im Computer gezeichnet hat. Es gibt eine hohe Bandbreite von den Kolleg:innen die weitestgehend analog arbeiten bis zu denen, die via Screenpad alle Arbeitsschritte am Computer erstellen. Dazu kommen in Zukunft die, die Ihrem Computer nur noch ihr Recherchematerial zur Verfügung stellen und ihn dann anleiten es in die Bildfolge der Story umzusetzten.

  • von steff murschetz am 05.01.2023 um 12:15 Uhr

    Hi Peter,

    ich empfand das ehrlich gesagt ähnlich wie du. Wir sind flottere Erzählungen gewohnt.

    Aber für diesen Zeitpunkt, wo es entstanden ist, hat Steve Coulson seinen ersten Comic gut gemacht und viel aus den eingeschränkten Möglichkeiten raus geholt. Interaktionen zwischen Figuren und Emotionen der Figuren waren fast unmöglich. Der AI Bot Midjourney entwickelt sich so schnell weiter und nun, ein halbes Jahr später sitzt Coulson bereits an seinem 5. langen Comic, recherchiert bedeutend mehr und hat aufwändige Verfahren ausgeklügelt, die z.B. In- und Outpainting in Stable Diffusion einschliessen und er verbringt deutlich mehr Zeit mit der Nachbearbeitung in Photoshop. Er ist da sehr weit vorne, hat einige harte Nüsse geknackt und teilt sein Wissen mit der Szene sehr offen. Für 40 Seiten nimmt er sich 5 Wochen Zeit. Für die Szene ist das eigentlich noch langsam. Länger sollte es allerdings nicht brauchen, da mit jedem Update des Bots es schwierig wird, den selben Stil zu halten. Midjourney hat einige Weiterentwicklungen für Comic-Macher angekündigt. Emotionen sind schon kein Problem mehr und langsam werden Actionszenen möglich.

  • von peter_schaaff am 04.01.2023 um 16:48 Uhr

    Interessanter Beitrag. Vielen Dank für´s Übersetzen und Online stellen, lieber Steff.

     

    Als Zeichner: Mein Ding ist das nicht, aber ich kann (im überschaubaren Rahmen) auch selber Zeichnen. Und meine Geschichten umsetzen.

    Als Leser: Trotz der schönen Bilder ist das Visuelle für mich nicht interessant. Zu oft sieht es dann doch nach Fotografie aus. Und lahm. Ich will einfach die Geschichte nicht lesen.

  • von steff murschetz am 23.12.2022 um 13:26 Uhr

    Bob Schroeder, das mit der Datenbank stimmt nicht. Das funktioniert anders und das im Umlauf befindliche Meme, das mit montierter Grafik beweisen möchte, dass AI Kunst Diebstahl sei, wurde schon 100 mal widerlegt.

     

    Zaesh, das mit dem Hochladen von Bildern und Geschenk ans Internet sehe ich ganz ähnlich.

     

    Beim Verwenden von Grafiken für das Training, wurden ja auch nur die einbezogen, die vorher den Nutzungsbedingungen der entsprechenden Portale zugestimmt haben. Diese liest zwar niemand, erlauben aber das "Scrapen" das Durchforsten der Datenbänke. Die Daten wurden auch nicht von der AI gesammelt sondern von Unternehmen die das machen. Facebook, Artstation u.s.w. leben ja von Verkauf unserer Daten. 600.000,- Doller soll das Training der AI Stable Diffusion, die als Open Source Grundlage aller AI-Grafik-Generatoren ist, gekostet haben. Wer hat die wohl bekommen?

    Stability.AI hat bereits in der Version 2.0 einen ersten Schritt in Richtung einer ethischeren AI gemacht, indem es die Möglichkeit des Verwendens von Künstler-Stilen und Prominenten als Charaktere abgeschafft hat. Nun kann man auch einsehen, welche Bilder sie benutzt haben und sich für die nächste Runde des Lernens austragen lassen.

    https://haveibeentrained.com/?fbclid=IwAR1H8LM0H1u66N7GmSfExX5oIJkgomppWaU0rJC77TErCbcKSbmHRhV31EQ

    Es sind in der AI Szene auch Richtlinien im Umlauf für eine ethische Nutzung von Midjourney, man kann sehr gut damit arbeiten, ohne den Stil eines bestimmten Künstlers zu verwenden. Ich verlinke die Anleitung zum ethischen Umgang mit AI mal hier:

    https://pixensation.com/the-ethical-uses-of-ai-art-and-the-non-ethical-uses-jenna-soard/?fbclid=IwAR0Vv7nvw0Lokes3k7NuUr47HhX1qL32yhRfgMpChUbPnwAhI_4CWbcp2gU

     

  • von Zaesh am 23.12.2022 um 11:48 Uhr

    "Sieh mal selber die KI weitaus größer, als bis zum persönlichen Tellerrand. Das sind auch Werkzeuge für Autokraten, Diktaturen und Hybris-geprägte Geschäftsleute, die so etwas für ihre ganz eigenen Zwecke nutzen werden."

    Was die machen interessiert mich nicht. wenn du den Status Quo verändern willst, schreib einen Comic drüber - oder noch besser: Geh in die Politik und sei selbst Entscheidungsträger.

    "Du würdest Dich bedanken, wenn ein Algo Deine Arbeit kopiert und ein Texter lustige neue Inhalte darin platziert :-))) "

    Natürlich. Denn das ist immernoch besser, als wenn mein Comic gar nicht bemerkt wird.

    "Und wenn das dann noch eine rechtliche Grauzone ist, kannste nicht mal dagegen vorgehen."

    Das hab ich von Beginn an akzeptiert. Was ich ins Internet hochlade, ist ein Geschenk von mir ans Internet, es gehört mir nicht mehr. Ich will nicht, dass Andere mich kennen; ich will, dass Andere meinen Comic kennen. Mir doch egal, was damit passiert, hauptsache meine Gedanken sind angekommen. Wenn es mir um Geld oder Anerkennung ginge, hätt ich auch schon längst aufgehört zu schreiben. Aber ich glaub, das ist doch der Grund, warum hier generell so wenig hochgeladen wird, oder?

  • von bob schroeder am 23.12.2022 um 04:24 Uhr

    Die Diskussion, ob das deutsche/europäische Urheberrecht noch greift, ist mW noch gar nicht geführt. Der Stand bislang: was mit KI generiert wurde ist Public Domain, also gemeinfrei. Wo kein Schepfer, da kein Recht. Es ist doch so herum: darf geschützte Kulturarbeit einfach so mitgenommen und verwendet werden. Der Terminus "die AI trainieren" ist irreführend. Die gezockten Bilder landen in der Datenbank und werden je nach Verschlagwortung wieder aufgerufen und mehr oder weniger verändert zusammengesetzt. Diese Form der Bildbearbeitung mag in den letzten 25 Jahren deutlich komplexer geworden sein, am Prinzip hat sich nicht viel verändert.

    Dummerweise finde ich jetzt das Bit von voriger Nacht auf dem Twitter nicht mehr. Ein AI-Entwickler -vll war es Midjourney, vll ein anderer- gab ein Interview. Seine Position: leider fehlten bei den Bildern fast immer die Metadaten, ließen sich die Urheber nicht ausfindig machen, was ein Nachfragen schwierig mache. Das ist, wenn es um Kunst geht, eindeutig falsch: fast immer kann man sehr genau sehen, wer denn was, auf welcher Plattform, in welcher Community veroeffentlicht hat, mitunter auf die MInute genau. Und die Urheber werden eben nicht gefragt, ob sie Lust haben, anonymer Teil des Werks eines Entwicklers und seiner Adepten zu werden, oder ob sie lieber eigenständig bleiben.

    Das Versprechen der Demokratisierung der Kunst mit den Mitteln der Simplifizierung ist so alt wie das Pop-Internet selbst. Via schlichter Bildbearbeitung wird es keine Demokratisierung geben. Kunst verlangt eine Idee, eine Inspiration, ein bisschen etwas, einen Vibe, einen Kopf der seine ganz eigenen Entscheidungen trifft. Wollt ihr das wirklich an die Algorithmen abgeben.

    On topic: Beeindruckend am Comic sind auf den ersten Blick die detailliert ausgestalteten Oberflächen. Das gefühlte uncanny valley laesst mich dennoch nicht los, irgendwie passt nichts zum andern. Allerdings nicht auf eine kuenstlerische Weise. Die Story ist leider ein arger Kitsch. Monster aus der echten Natur, ok. Das waren glaube ich die 1950 bis 70er, als das Mode war. Inspiriert durch einen Film von 1979. In Sachen Schoepfungshoehe sieht die Bilanz dann schon arg duerr aus, nein?

  • von steff murschetz am 22.12.2022 um 20:50 Uhr

    Frank22081 Es stimmt sicher, dass diese Entwicklungen auch negative Folgen haben werden.

    Hast du von dem Vorfall in Holland gehört, wo eine faschistische Verwaltungs AI fälschlicherweise Sozialhilfeempfänger beschuldigte zu betrügen und sie in den Selbstmord trieb, woraufhin die Regierung der Niederlande komplett zurücktrat?

    AI wird aber auch erfolgreich in der Medizin verwendet, ist seit 3 Jahren unauffälliger Bestandteil von Photoshop und wird weiter entwickelt. Ich hätte auch drauf verzichten können, kann selber zeichnen und veröffentliche seit 42 Jahren. Ich stehe auch total auf Original-Zeichnungen.

    Aber jetzt ist die AI da und wie geht man am besten damit um?

    Ich meine, Grafiker sollten sich ruhig mal damit beschäftigen, es gehört zur beruflichen Weiterbildung.

    Und es ist lange nicht so einfach, wie es scheint. Da hängt noch jede Menge Arbeit dran, etwas Verwertbares hin zu bekommen, wenn es mehr sein soll als ein grafisches Überraschungsei.

    Und gerade die Fähigkeiten von analogen Zeichnern ergänzen sich gut mit der AI. Mann kann ja eigene Skizzen eingeben und bearbeiten lassen oder z.B. von der Maschine erzeugte Charakterdesigns dann mit der Hand zeichnen in die verschiedenen Posen. Für Trickfilm ist es auch ganz toll, durch die AI so schnell Hintergründe und Requisiten zu haben.

    Und keine Angst, dass es endet wie beim Terminator. Was heute zu PR-Zwecken AI genannt wird ist ML, Machine Learning. Die AI hat kein Bewustsein und keine eigenen Interessen.

    Ich mache mir eher Sorgen, dass in Zukunft weniger kinder und Jugendliches zeichnen lernen wollen. Da ich schon als Dozent und Zeichenlehrer gearbeitet habe und selbst ein Upload Portal für Nachwuchs-Comiczeichner betrieben habe, ähnlich wie mycomics.de, mache ich mir da Gedanken.

  • von Zaesh am 22.12.2022 um 16:39 Uhr

    frank22081 Mit Kunst macht man, was man selbst will! Das ist Egoismus! Dafür gibts kein Geld! Wenn du was haben willst; mach einen Job, mit dem du Anderen hilfst!

    Ich stimme dir zu, wenn jeder nur noch KI macht, bricht uns irgendwann der Boden unter den Füßen weg, weil das damals Gelernte in Vergessenheit gerät. Aber andererseits kann man dadurch auch die Lehre selbst neu erfinden. Es gibt ja nicht nur einen richtigen Weg, ganz im Gegenteil. Also seh doch die KI als Ganzes nicht so engstirnig. Ich habe einen Freund, der die Bausteine für seinen Roman komplett in Bildern und Excel und Word Dokumenten abgespeichert hat, aber keine Lust hat, alles in Buchform aufzuschreiben. Da könnte z.B. eine KI wahre Wunder wirken, um die eigenen, lose in der Luft hängenden Ideen zu verknüpfen.

  • von steff murschetz am 22.12.2022 um 13:39 Uhr

    frank22081, natürlich kann ich nicht beurteilen, was die wahren Intentionen von den Midjourney-Machern sind und was PR-Äusserungen. Bedenke aber bitte, dass es im Internet eine Open-Source-Kultur gibt, in der Entwickler ihre Produkte aus Idealismus gratis als Free- oder Shareware zur Verfügung stellen. Ich folge über Jahre vielen kleinen Entwicklern und unterstütze auf Patreon einen, der AI für Trickfilme entwickelt. Diese Entwickler brennen für ihre Sache, genause wie die Comic-Leute, die gratis oder zum Selbstkostenpreis ihre Arbeiten anbieten. Und viele stellen sich das Arbeiten mit AI auch zu einfach vor. Das ist auch sehr aufwendig, wenn es über eine Grafik als Überraschungsei hinaus geht und man eine bestimmte Verwendung im Sinn hat und bestimmte Inhalte vermitteln möchte. Leider haben viele Zeichner noch nicht verstanden, wie sie AI in ihr Werk integrieren könen. Es bedeutet ja überhaupt nicht, dass sie aufhören müssen zu zeichnen. AI kann auf ihre Skizzen aufbauen und sie wiederum auf die Vorschläge der AI.

  • von steff murschetz am 22.12.2022 um 12:39 Uhr

    Bob Schoeder, ja, Krish Kastanova ist eine gute Freundin und ich bin über den Vorgang informiert. Die US-Copyright Behörde hatte ihr Copyright zugestanden ohne zu begreifen, dass sie damit einen Präzedenzfall schufen. Als dann die Nachrichten in aller Welt darüber berichteten, haben sich Journalisten an die US Copyright Behörde gerichtet, um darüber zu berichten. Dann haben die es erst kapiert und die Eintragung des Copyrights zurück gezogen. Midjourney hat nun Kristina zwei Anwälte zur Seite gestellt und sie hat 15 Freiwillige Helfer aus Sozialen Netzwerken rekrutiert, die nun den ganzen menschlichen Arbeitsaufwand an ihrem Comic penibel dokumentieren. Sie muss quasi die Behörde nun über AI-Kunst und Synthografik aufklären, was eigentlich deren Sache wäre, sich weiter zu bilden ;) Wie dem auch sei, in Deutschland gilt noch immer das unübertragbare Urheberrecht, oder?

  • von bob schroeder am 22.12.2022 um 03:10 Uhr

    Auch ganz interessant: KI-generierte Comics dürfen geklaut und weiterverwurstet werden: https://www.cbr.com/ai-comic-deemed-ineligible-copyright-protection/

  • von steff murschetz am 21.12.2022 um 21:50 Uhr

    Ja, adamajo, genauso ist es bis vor kurzem gewesen, fast alle AI Comics wurden aus dem "Off" erzählt ohne Aktionen zwischen den Charakteren. Das war Steves Erstlingswerk, inzwischen sind er und die Technik weiter. Dennoch erzählt er weiterhin in diesem Stil, mal als Bericht einer Astronautin, als Schulstunde zur Geschichte der Monster oder als Brief von der Front. Das wird ein typisches Stilmerkmal dieses Subgenres.

    Es gibt aber schon AI Comics, die das hinter sich gelassen haben und Midjourney hat angekündigt dieses Problem in den nächsten Versionen anzugehen.

     

    frank22081 zumindest laut eines Interviews vom September geht es dem jungen, zotteligen Gründer von Midjourney, David Holz, nicht um Kohle sondern darum, den Massen, die bisher nicht die Gelegenheit fanden, Jahre ins Zeichnen zu investieren, die Möglichkeit zur Kreativität zu schenken. Die Grundlage, Stable Diffusion ist auch open source, weshalb auch viele AI-Portale darauf aufbauen.

    Es gibt unter dem Profis viel böses Blut gegen das Eindringen ihrer bisherigen Leser in das Gebiet der Macher. In USA hat ein bekanter Verleger öffentlich damit gedroht, jedem, der ihm AI-Kunst anbietet die Karriere für immer zu zerstören.

     

  • von adamajo am 21.12.2022 um 19:49 Uhr

    Ich weiß nicht, inwieweit dieser Comic repräsentativ ist für die Nutzung von AI-Bilderzeugung, aber für mich zeigt er deutlich die Grenzen dieser Technologie: Es gibt keine Actionszenen. Es gibt keine Dialogszenen. Eine Interaktion zwischen Charakteren? Nö. Für mich eine Slideshow mit schönen Bildern, aber kein graphisches Storytelling.

  • von steff murschetz am 21.12.2022 um 18:08 Uhr

    Steve Coulson, der Autor, verbringt noch sehr viel Zeit, mit dem Montieren und Retuschieren der generierten Bilder in Photoshop, dem Trainieren der AI auf den gewüschten Stil und seine Figuren. Besonders in den späteren Folgen ist es erstaunlich, was er an Emotionen aus seinen Charakteren heraus zaubert, was bei AI wirklich eine harte Nuss zu knacken ist. Er ist selbst auch ein interessanter Vogel, Chef einer New Yorker Agentur, die u.a. für die Einführung des Rums "Captain Morgan" mit den Bühnenbildnern der Disney Parks zusammen gearbeit hat, um einen Piraten aus einer riesigen Kanone über eine bekannte Straße in New York zu schiessen. Angefangen hat Steve als Tisch-Magier, der in Restaurants auftrat.

    Es gibt mitlerweile eine wachsene AI-Comicszene, die sich inzwischen Synthographer nennen und von den etablierten Verlagen abgelehnt und beschimpft werden. 20 Millionen Bilder werden täglich von AI generiert, viele zu Comics verarbeitet. Ich hoffe ja darauf, dass diese Entwicklung dazu führt, das Comics "Volkssport" werden und auch in Zukunft gegen Games und Lesefaulheit punkten können. Für die Synthographer ist jedenfalls die Hürde, ihre Ideen Umzusetzen durch AI deutlich leichter zu überwinden geworden. Und Ideen zu verwirklichen macht glücklich und froh, das sollte man niemanden missgönnen ;)

     

  • von Zaesh am 21.12.2022 um 13:54 Uhr

    Kreativität ist meiner Meinung nach immer ein "Wiederkäuen" von bereits Erlebtem. Sprich auch Menschen machen fundamental ähnliches wie eine KI beim Erschaffen. Ich habe persönlich nichts dagegen, diese Comics zu lesen, wenn sie am Ende denn spannend/interessant sind. Aber es ist natürlich schade, dass man den Autor dahinter dann nicht im Nachhinein kennenlernen kann.

     

    Andererseits frustriert es mich auch; denn ich habe das Gefühl, dass diese Technik ein weiterer Schritt in eine Richtung ist, die ich nicht gut finde. Dass es Menschen gibt, die das "Erschaffen" als unliebsame Arbeit empfinden, die es zu umfahren gilt... Weil es mal wieder wichtiger ist, mit Anderen mithalten zu können, als Anderen zu zeigen, wer man wirklich ist. Das geht ja hier komplett verloren. Stattdessen: Kapital > Identität