Vollmond, meine Schande

Diesen kleinen Comic mit animierten "Effekten" habe ich zu Halloween 2010 innerhalb eines Tages gemacht.

Die Panels könnt Ihr auf undergroundcomix.de in Bewegung sehen.

Es ist mit "LopArt", einem Malprogramm für Kinder erstellt worden und das Pulsieren und die "Haare wachsen sehen" soll an die merkwürdige Stimmung und Optik unter dem Einfluss des Vollmonds und psychedelischer Drogen erinnern. Sollte ich bis zum Einsesendeschluss keine Zeit für einen neuen Comic jenseits der Norm finden, möchte ich bitte mit diesem Beitrag am Wettbewerb "Jenseits der Norm" teilnehmen.

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3.8 (36 Bewertungen)
  • von peter_schaaff am 22.02.2011 um 10:44 Uhr

    Über Sinn und Unsinn bewegter Comics kann man herrlich debattieren. Ausbleibender kommerzieller Erfolg ist aber schon mal ein Argument dagegen ...

    Die jungen comic- affinen Leute, die sich heutzutage Computerwissen aneignen, gehen dann lieber gleich in die Medienbranche, um richtiges Geld zu verdienen, statt Tage & Nächte an selbst zu verlegenden Comics zu schrubben (texten, zeichnen, gegebenenfalls animieren), die keine müde Mark und nur nörgelige Kommentare von Gelegenheitslesern generieren. ;-)

    Der Schwund an Lesern trifft ja auch viele andere 'klassische' Medien brutal. Tageszeitungen und andere Massenblätter verlieren ständig an Auflage, die Öffentlich- rechtlichen bringen zur Primetime nur noch Gehirntotenproduktionen, die wenigen am Kiosk erhältlichen Comichefte bestehen aus Gimmicks und als Artikel getarnten Anzeigen für die namensgebende Spielzeugserie ...

  • von steff murschetz am 01.02.2011 um 04:08 Uhr

    habe jetzt schon mehrmals gehört, dass Lesern die Augen brennen u.s.w.

    Das hat wohl viel mit deren bisherigen Seherfahrungen zu tun.

    Ich sehe das, im wahrsten Sinne des Wortes, ganz anders, denn in unserer Künstler-WG in den 80ern, haben wir uns sehr mit der Umsetzung der optischen Eindrücke unter Psilocobin wie z.B. atmender Maschinen, sichtbar wachsender Pflanzen und Haare, über den Horizont schauen, gravierter Luft/Himmel, von innen leuchtender Menschen, pulsieren des Augapfels, Umdeutung von Lichtreflexen durch das Gehirn, Astralerscheinungen u.s.w. beschäftigt. Ich verpacke wabbernde, flackernde und gerne auch überladene Bilder viel besser, als lieblose Zeichnungen, sehe aber ein, dass ich dort meinem Publikum entgegen kommen muss.

    Für mich war es aber vor allem ein technischer Durchbruch, der mit einfachen Mitteln ne Menge ermöglicht. Das ganze, spontane Teil hat vom ersten Strich bis zur Veröffentlichung nur ein paar Stunden gedauert und das Malen, während dem sich die Striche schon bewegen und pulsieren, ist eine anregende, sehr spassige Erfahrung. Ich kann das Programm LopArt nur jedem ans Herz legen. Es gibt eine Gratisversion, und da es für Kinder entwickelt wurde, ist es sehr einfach.

    Mit der richtigen Musik kommen die LopArt-Bilder noch besser.

    www.lopartduo.net/en/commander/commander_demo.php

    Schön ist auch, dass man das Bildimmer wieder in alllen Arbeitsschritten ablaufen lassen kann. Hier ein Beispiel von meinem Channel auf Youtube: www.youtube.com/watch

    Bei Ideen und Experimenten sollte man sich auch nicht bremsen lassen, von den vielen Leuten, die immer nörgeln, da noch gar nicht absehbar ist, was einmal daraus entstehen kann. Ausserdem macht es Spass.

    Warum ich als alter Sack und Computer-Späteinsteiger, mich mit bewegten Comics beschäftige und junge Zeichner kaum, die einen viel leichteren Zugang zu der Technik haben, ist mir schleierhaft. Fast jeder, der heute etwas Ausbildung im grafischen Bereich hat, kann ja mit Flash umgehen u.s.w. oder sogar programmieren.

    Ich denke schon, dass, im Idealfall, MotionComics einer Einzelperson sehr wohl gegen Zeichentrickfilme der fetten Studios anstinken können, wie Omis hausgemachte Limonade gegen Coca Cola!

     

    Ich stimme aber zu, dass Comics nicht wirklich Bewegung brauchen, bei guten Zeichnungen sieht man die auch so und es fällt der Phantasie leicht, alles selbst zu bewegen.

    Andererseits haben wir Generationen von Lesern an DVDs und Games verloren... Bewegte und interaktive Comics zu machen ist echt kein so grosser Akt, sie können mit einem Bezahlsystem versehen werden und funktionieren auch offline.

    Ein Werk nachträglich zu animieren, wie Watchmen, okay, ganz nett aber die kreativeren Möglichkeiten liegen wohl bei der direkten zielgerichteten Arbeit und Planung für dieses Medium.

    Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit, dass alles zu lernen...

  • von peter_schaaff am 31.01.2011 um 16:24 Uhr

    Der (ständige) Flimmereffekt rockt nicht wirklich - die Werwölfe aber schon.

     

    Bei den mir bekannten sog. Motion Comics (Watchmen) hat mir am besten die Vertonung gefallen. Gesprochene Texte sind ein echtes Plus bei der Lektüre am Bildschirm.

    Ab und zu ein paar Zooms sind ok. Viel mehr an Animation will ich aber gar nicht. Sonst geht es fast schon in Richtung Zeichentrickfilm - und da kann ein MotionComic/ limitierte Trickserei nicht gegen anstinken.

  • von Michilinki am 03.11.2010 um 14:09 Uhr

    Hi Steff,

     

    die Bilder die sich bewegen durch Color Cycling wirken sehr lebendig.

    Die Atmosphäre is klasse, nur an einigen Stellen wirkt es etwas seltsam, wenn die Barthaare rotieren.

     

    Eventuell könnte man auch das Cycling über entsprechende Kolorierung nur lokal in einem Bild erzeugen und auf die Elemente beschränken die sich langfristig bewegen. Wie Hiummel Nebel, vorbeifahrende Fahrzeuge etc.

     

    Das Panel mit der Fackel und den vorbeilaufenden Menschen im Hintergrund macht dies deutlich (super).

     

    Ein toller Gimmick zu Halloween.

     

    lg

     

    Michi

     

     

  • von flauteboy am 01.11.2010 um 16:37 Uhr

    sind die alle flauschig..